Eine Balkanrundfahrt, Interrail durch Spanien, Portugal und Marokko – oder nicht doch in ein fernes exotisches Land? Die Wahl für unsere Sommerferien fiel uns dieses Jahr ganz schön schwer. So schwer, dass wir uns erst zwei Wochen vor Abreise dazu entschieden, Sri Lanka zu erkunden.
Vor ein oder zwei Jahren spielten wir ein kleines Spiel: Michi und ich listeten beide unabhängig voneinander unsere Top-10-Länder auf, die wir bereisen möchten. Es gab mehr Gemeinsamkeiten als gedacht, doch Sri Lanka war auf keiner Liste. Wieso es uns doch auf die ferne Insel und gar nicht so grosse Insel im Indischen Ozean verschlug?
Wenige Wochen vor Abreise stöberten wir in einem Buchladen in London auf der Suche nach der Reiseinspiration. Und voilà, nebst Bayern und Frankreich schien Sri Lanka das perfekte Reiseziel für die Monate August und September zu sein. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Trotz Michis anfänglichem Zögern – könnte Sri Lanka schlimmer werden als sein Indienerlebnis? Wohl kaum! –, liess sich er sich nach einigen Recherchen auf das Abenteuer ein.
Aufgrund der knappen Vorbereitungszeit entschieden wir uns, eine All-Inclusive-Reise bei einem Reiseanbieter zu buchen. Das war zwar enorm bequem, aber auch eine komplett neue Erfahrung: Sich keine Gedanken machen zu müssen, wo man am nächsten Tag hingeht, schläft oder isst, nimmt sehr viel Arbeit und Stress ab, was wir von vorherigen Reisen nur zu gut kannten. Unser Guide, Sanjeev, war zudem äusserst bemüht, uns den bestmöglichen Aufenthalt zu ermöglichen. Er zeigte uns viele nicht geplante Orte und Sehenswürdigkeiten, liess im Hintergund laufend seine Kontakte spielen, damit wir beispielsweise die besten Sitzplätze und einen behind-the-scenes-Besuch am Perahera-Festival in Kandy erhielten, lud uns zu sich nach Hause ein, zeigte uns die Teefabrik seines Bruders und vieles mehr. Ohne ihn hätten wir definitiv niemals so viel gesehen, erlebt und erfahren über die srilankische Kultur, Religion, Wirtschaft, Geschichte oder die Politik. Allerdings bedeutet dies auch, 3,5 Wochen lang fast ununterbrochen zu dritt zu reisen – eine spezielle Erfahrung. Dennoch würden wir wieder einen Guide buchen, aber nicht die gesamte Zeit und mit mehr Abgrenzung (was aufgrund unserer typischen Schweizer Höflichkeit gar nicht so einfach ist). Wir sind uns jedoch auch sicher, mit Sanjeev einen aussergewöhnlichen Glücksgriff gemacht zu haben.
Unser Fazit: Die Reise ins ehemalige Ceylon hat sich gelohnt. Sri Lanka ist auf so viele unterschiedliche Arten ein faszinierendes und wunderschönes Land mit den herzlichsten Menschen, die wir je auf unseren Reisen getroffen haben. Von dem modernen Colombo und dem hippen Kandy über die antiken Königsstädte und Tempeln bis hin zu den erholsamen Küstenorten wie Galle und dem atemberaubenden zentralen Hochland mit endlosen Teeplantagen – Sri Lanka lässt keine Reisewünsche offen. Unvergesslich sind auch die drei Safaris in den Nationalparks! Nach etwa einer Woche sind Elefanten auf den Strassen so selbstverständlich wie die unzähligen Wasserfälle in Island. Und mit etwas Glück kann man sogar Leoparden sichten – oder wie bei uns, sie sogar mit der Kamera einfangen. Nicht zuletzt darf die fantastische Kücke Sri Lankas nicht unerwähnt bleiben. Selbst wenn ich dreimal täglich das Nationalgericht «Rice & Curry» ass, war ich jedes Mal rundum zufrieden mit meiner Wahl.
Ayubowan Sri Lanka! Hier findet ihr (bald 😊) unsere schönsten Eindrücke.
Freut uns sehr, wieder mal etwas zusätzliches von eueren bereisten Länder zu erfahren. Warten gespannt auf den nächsten Eintrag 🙂